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Heimsheim in der Zeit vor 1959

Quelle: Heimsheim - einst und heute Heimatbuch

Frauen als Pioniere

Für die Erfassung jener Heimsheimer Bürgerinnen und Bürger, die schon vor der Gründung des DRK-Ortsvereins Heimsheim im Jahre 1959 aktiv oder passiv dem Deutschen Roten Kreuz angehörten, reichen die örtlichen Rotkreuzquellen nicht aus. Auch andere dokumentarische Hinweise sind spärlich, so daß man weitgehend auf Aussagen aus der Bürgerschaft angewiesen ist.

Mitgliedsausweis Maria Stiefel

Zweifelsfrei hat eine Handvoll Heimsheimer Frauen Pionierarbeit ganz besonderer Art geleistet, an ihrer Spitze Maria Stiefel, die den Altheimsheimern noch gut in Erinnerung ist. Ihrem Mitgliedsausweis ist zu entnehmen, daß sie bereits im Jahre 1933 dem Deutschen Roten Kreuz beitrat; in den Folgejahren war sie jedoch zunächst auf sich allein gestellt. Auf ihrem Leichtmotorrad fuhr sie wöchentlich einmal nach Weil der Stadt zur neugegründeten Sanitätskolonne, wo oft unter militärischen bzw. kriegsmäßigen Bedingungen die üblichen Bezirksübungen stattfanden.

Graevenitz'schen Schloss

Der Beharrlichkeit von Bereitschaftsführerin Maria Stiefel war zu verdanken, dass 1940 im Schloßsaal des Graevenitz'schen Schlosses unter Leitung des Leonberger Chefarztes Dr. Wiegand erstmals ein örtlicher Sanitätskurs stattfand, aus dem Charlotte Lenhart, geb. Hasenmaier und Maria Wöhr als DRK-Helferinnen hervorgingen, die fortan dem „Zug der Sanitätskolonne Weil der Stadt - Merklingen - Heimsheim" angehörten.. Sanitätsausbildung mit dem Risiko eines Fronteinsatze und schwerste Feldarbeit mochte weitere Frauen während der Kriegsjahre von einer Verpflichtung im DRK abgehalten haben.

Solitude-Rennen

1946 stießen Erna Friedl, geb. Krämer und Irene Knapp, geb. Konz zu dieser Gruppe, die bis 1959 an Weil der Stadt angeschlossen blieb. Deutlich in Erinnerung ist den beiden noch lebenden Zeuginnen, Charlotte Lenhart und Erna Friedl, der Zelt- und Streckendienst beim seinerzeit jährlich stattfindenden Solitude-Rennen. Doch regelmäßige Übungsabende, Haus- und Straßensammlungen, Brandeinsätze und auch gesellige Veranstaltungen nahmen vor und nach 1945 den Großteil der Einsatzstunden in Anspruch.