Sie sind hier: Wir über uns / Geschichte / Die 70'er Jahre

Die 70'er

Gottfried Haase
Eberhard Sasse

Die 7O'erJahre

Als Oskar Haas aus beruflichen Gründen den Vorsitz zur Verfügung stellte, konnte er trotz der "Abnabelung" von Friolzheim im Jahre 1965 auf die große Ausweitung des Vereins - die Orte Hausen und Münklingen waren ja zu Heimsheim gestoßen - und eine Verdoppelung der Zahl fördernder Mitglieder verweisen. Da Eberhard Illgen als Bereitschaftsführer wegen seines Wegzugs ebenfalls ausschied, vollzog sich bei den Neuwahlen eine Wachablösung. Die Versammlung entschied sich für Gottfried Haase als l. Vorsitzenden, Bürgermeister Karl Schuler als seinen Stellvertreter, Maria Scheck als Bereitschaftsführerin und Eberhard Sasse als Bereitschaftsführer. Neue Aufgaben in der Breitenarbeit und im Sanitätsdienst harrten ihrer Lösung. Doch vorerst konzentrierte man sich auf den Umzug aus dem Graevenitz'schen Schloß in den Feuerwehrsaal, da in den alten Übungsraum Toiletten eingebaut werden mußten, und den Festakt des 10jährigen Bestehens.

so sahen mal unsere Kennzeichen aus

Die am 1. Januar 1973 wirksam gewordene Kreisreform brachte mit sich, dass der Altkreis Leonberg auf den Enzkreis sowie die Landkreise Ludwigsburg und Böblingen aufgeteilt wurde. Wegen der engen Zusammenarbeit mit den Kreisbehörden und der Verflechtung der Aufgaben des DRK mit den öffentlichen Aufgaben der Landkreise erachtete es der Landesverband für vorteilhaft, die gebietsmäßige Abgrenzung der Kreisvereine des DRK den geänderten Kreisgrenzen nach dem Grundsatz der Einräumigkeit anzupassen. Aus diesen Gründen wurde der DRK-Kreisverein Leonberg e.V. aufgelöst; die aktiven und passiven Mitglieder der Ortsvereine Heimsheim, Friolzheim/Wimsheim und Mönsheim gehörten fortan dem DRK-Kreisverein Pforzheim e.V. an. Der Kreisverein Böblingen wiederum mußte sich verpflichten, den für das Schwerpunktkrankenhaus Leonberg erforderlichen Krankentransport und Notfallrettungsdienst - ohne Berücksichtigung der Kreisgrenzen - zu übernehmen. Diese Vereinbarung, die etliche Ummeldungen zur Folge hatte, trat am l. Juli 1973 in Kraft.

Sanitätstrupp wird angewiesen

Nach diesem landespolitischen Abstecher zurück nach Heimsheim, wo im Herbst eine Großübung im Steinbruch auf dem Betzenbuckel zusammen mit der Bereitschaft Friolzheim/Wimsheim, dem THW Leonberg und den Wehren aus Friolzheim und Wimsheim, kurze Zeit später zwei Alarmübungen stattfanden, letztere mit dem Ergebnis, daß der Schnelleinsatztrupp binnen 15 Minuten abfahrbereit war.

Manfred Pfisterer

Die "Jubiläumssitzung" vom 4. Mai 1974 stand unter dem Motto: "15 Jahre Deutsches Rotes Kreuz in Heimsheim" und brachte einen erneuten Führungswechsel. Bürgermeister Manfred Pfisterer übernahm den ersten Vorsitz. Der Ortsverein erlebte mit dem Umzug in die ehemalige Schulküche des sogenannten "Neubaus" (Schloßhof 7) einen weiteren Standortwechsel, nachdem die Schuljugend eine neue Heimat gefunden hatte und das Problem eines geeigneten Dienstraumes sich somit von selbst löste. Wie schon im Graevenitz'schen Schloß und Großen Kasten geschehen, legten die Bereitschaftsmitglieder bei der Instandsetzung und Möblierung des Schulungsraumes eifrig Hand an. Unterstützt durch die Stadt Heimsheim, richteten sie in aufwendiger Kleinarbeit die neue Bleibe für die Zwecke des Roten Kreuzes mustergültig ein, ohne allerdings verhindern zu können, daß Jahre später Teile wertvoller Anschaffungen der blinden Zerstörungswut von Einbrechern zum Opfer fielen.

der alte Behelfskrankenwagen

Ein vorzügliches Resultat beim Leistungsvergleich und der zielstrebige Ausbau der Jugendabteilung gaben 1976 neue, wichtige Impulse im Hinblick auf das nahende 20jährige Jubiläum. Die Anschaffung eines gebrauchten VW-Busses, der in Eigenleistung zum Behelfskrankenwagen und Katastropheneinsatzfahrzeug umgerüstet wurde, bedeutete eine enorme Verbesserung in Bezug auf die Abwicklung laufender Aufgaben, hatte doch das verjüngte Team damals die Ausweitung aller Aktivitäten auf Ortsebene im Visier.

Werbung für einen Sanitäts-Käfer

Mit einem vielseitigen Programm beging der Ortsverein dann am l. September 1979 sein 20jähriges Bestehen. Bereits zur frühen Mittagszeit hatten der Kreisverband Pforzheim sowie die DRK-Ortsvereine Heimsheim, Friolzheim/Wimsheim und Tiefenbronn-Mühlhausen Fahrzeuge und Gerätschaften zu einer Ausstellung aufgebaut, die die Verwendungsmöglichkeiten der Krankentransportwagen, des Beleuchtungs- und Verpflegungszuges bis hin zur Innenausstattung der Rotkreuzzelte eindrucksvoll demonstrierten. In Filmvorführungen wurde auf den Einsatz des Deutschen Roten Kreuzes bei Erdbeben und Flutkatastrophen hingewiesen, so auf die Sturmflut in Norddeutschland 1961 und Erdbeben in Jugoslawien, der Türkei und Peru.

Punkt 17.00 Uhr heulten die Sirenen auf - wenige Minuten danach fuhren Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und DRK mit Blaulicht und Martinshorn im Hof der Ludwig-Uhland-Schule auf, um im Rahmen einer Schauübung ihre Einsatzschnelligkeit und -bereitschaft zu beweisen. Vorgegeben war eine Brandexplosion in einem der Klassenräume, und es galt, 15 zum Teil schwerverletzte Kinder zu bergen und der Gefahr einer weiteren Ausdehnung des Feuers zu begegnen. Nach knapp einstündigem, präzisem Übungsablaufwaren Bergung und Brandbekämpfung abgeschlossen. Am Abend fand unter Teilnahme des Gesangvereins Liederkranz Heimsheim und der Gründungsmitglieder im großen Saal des Kastens, den die 32 Aktiven und 23 Jugendrotkreuzler zum "Fest der Freude" liebevoll ausgeschmückt hatten, der Jubiläumsakt statt. Der Verein war zu diesem Zeitpunkt auf 346 fördernde Mitglieder angewachsen.